Last but not least: Mats Grambusch – amtierender Weltmeister, Europameister, Olympiadritter und Kapitän der Deutschen Hockey-Nationalmannschaft!
Hockeyfieber mit Mats Grambusch
29. July 2023
„Ich hoffe, dass wir bei der EM sportlich an das anknüpfen können, was wir im Januar in Indien gezeigt haben!“ – Als kleiner Junge, mit gerade mal drei Jahren, nahm er schon den Hockeyschläger beim Gladbacher HTC in die Hand. Für seine Spitzenleistung im Hockey wurde er ebenfalls mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt und durfte sich ins goldene Buch der Stadt Mönchengladbach als amtierender Weltmeister mit seinem Bruder verewigen. Als Kapitän hält er die deutsche Mannschaft zusammen. Bei der diesjährigen Hockey EM in seiner eigenen Heimatstadt brennt er darauf wieder den Pokal zu holen. Er ist übrigens auch der Nationalspieler, der bereits eine eigene Limonade, namens FLIMJO, gebraut und verkauft hat.
Hallo Herr Grambusch, wir gratulieren zum Weltmeistertitel! Wie fühlt es sich an Weltmeister zu sein?
Erstmal vielen Dank! Es fühlt sich grundsätzlich super an Weltmeister zu sein. Ich denke nach einer so langen Zeit ohne großen Titel ist das eine Bestätigung und Genugtuung für die sehr harte und gute Arbeit der letzten Jahre. Andererseits ist es aber auch so, dass man ziemlich flott wieder im Alltag ankommt und dort dann auch nicht mehr wirklich viel vom WM-Titel mitbekommt. Vielmehr arbeiten wir schon wieder an unseren nächsten Zielen. Und das nicht nur auf dem Hockeyplatz, sondern auch außerhalb.
Wie war der Empfang in Deutschland für Sie?
Der Empfang in Deutschland war grandios! Wir wurden zuerst in Frankfurt empfangen. Hier waren mehrere hundert Leute an einem Montagabend um 11/12 Uhr – das war schon echt stark! Danach hatten wir einen noch deutlich größeren Empfang bei Rot-Weiß-Köln – absolut gigantisch! Wir sind in die Halle eingelaufen und wurden dort von über tausend Menschen frenetisch gefeiert. Der Medienrummel war groß, man hat viele alte, aber auch neue Gesichter gesehen. Das war schon sehr schön für uns als Spieler, als Team und die gesamte deutsche Hockeyszene.
Welche Erwartungen haben Sie an die Hockey-EM im eigenen Land?
Ich hoffe, dass wir bei der EM sportlich an das anknüpfen können, was wir im Januar in Indien gezeigt haben. Wir möchten auch in Mönchengladbach um den Titel spielen. Zugegebenermaßen steht und fällt ein solches Turnier auch mit dem Erfolg der deutschen Mannschaften. Gleichermaßen würde ich mich riesig darüber freuen, wenn wir im Gladbacher Stadion regelmäßig vor ausverkauftem Haus spielen würden. Ich denke, dass mit der Euphorie um die Weltmeisterschaft ein erster guter Schritt getan ist. Hoffentlich können wir den entfachten Hype bis Ende August transportieren. Und ja, natürlich ist die EM für mich was Besonderes, wenn diese auch noch in meiner Heimatstadt Mönchengladbach stattfindet. Da schiele ich darauf, dass es viele Gladbacher gibt, die bisher vielleicht noch nicht so viel mit dem Hockeysport zu tun hatten, aber trotzdem vorbeikommen, um bei einem solchen sportlichen Großereignis mitzufeiern.
Was genau macht den Hockeysport so interessant und spannend?
Am Hockeysport ist einfach grundsätzlich interessant, dass es ein technisch sehr anspruchsvoller Sport ist, bei dem es super dynamisch zugeht. Es fallen regelmäßig fünf bis sechs Tore pro Spiel. Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Tore in den K.O.-Phase vom Achtelfinale bis zum Finale, gefallen sind, dann spricht das ganz klar für die Attraktivität des Sportes – knapp 6 Tore in 60 Minuten! Darüber hinaus machen die gefährlichen Standardsituation das Spiel extrem spannend.
Sie stammen aus der GHTC Talentschmiede. Welche Chancen bietet der Hockeysport für Mönchengladbach?
Absolut richtig! Ich stamme aus der Talentschmiede des GHTC – aus der Jan Klatt Akademie kann man fast sagen. Ich bin fest davon überzeugt, dass der GHTC und mit großer Sicherheit auch viele weitere Hockeyvereine ein sehr familiäres miteinander leben. Man wächst sehr behutsam auf, erfährt als Kind Wertschätzung und Liebe, gleichzeitig wird man mit Themen wie Fairplay, Konfliktmanagement, Kompromissen und Teamgedanken konfrontiert. Allesamt Dinge, die mich geprägt haben, die ich wichtig finde und worüber ich glücklich bin, dass die Hockeyvereine in Deutschland, die ich kenne, diese Werte transportieren. Genau diese Punkte sind für eine Gesellschaft und damit natürlich auch für die einzelnen Städte hilfreich. Ganz abgesehen davon, dass es jedem Jugendlichen gut tut sich zu bewegen und Sport zu treiben. Da würde ich mich freuen, wenn die Städte das mehr und mehr sehen würden und ggf. auch Aktionen innerhalb dieser Vereine oder für diese Vereine starten, um mehr Kinder für den Hockeysport zu begeistern.