Hillekamp – Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister und Mannschaftsarzt der Hockey-Nationalmannschaft!
Hockeyfieber mit Jörn Hillekamp
26. April 2023
Er konnte gerade laufen, da stand er schon auf dem Platz! Hockey liegt ihm wortwörtlich im Blut – sein Großvater war Mitbegründer des GHTC. Er selbst wurde 1984 mit der U21-Hockey-Nationalmannschaft in Rom Europameister. Ein Jahr später folgte der Weltmeistertitel mit der U21 im kanadischen Vancouver. Auch mit dem GHTC fuhr Hillekamp viele Titel ein: 1981 wurde er mit dem GHTC nach einem klaren 5:1-Sieg Deutscher Meister auf dem Feld. Sieben Jahre später holte sich Jörn Hillekamp den gleichen Titel in der Halle. Auch nach seiner spielerischen Karriere ist er dem Sport treu geblieben: Bis 2008 war er Mannschaftsarzt der Deutschen Junioren Hockey-Nationalmannschaft. Heute ist leitender Chefarzt am St.-Augustinus-Krankenhaus für Orthopädie und Unfallchirurgie in Düren und setzte bereits dem Borussia-Idol Herbert „Hacki“ Wimmer eine neue Hüfte ein.
Quelle: https://deinmg.de
Herr Dr. Hillekamp, sie waren Nationalspieler und später Mannschaftsarzt der Deutschen Junioren Hockey-Nationalmannschaft und standen früher selbst auf dem Platz. Wie kamen Sie zum Hockeysport?
Ich bin über meine Familie zum Hockeysport gekommen. Mein Großvater hat den Gladbacher HTC damals mitgegründet und mein Vater hat auch lange in der ersten Mannschaft des GHTC gespielt. Ich habe dann schon mit zwei Jahren angefangen Hockey zu spielen. Als Spieler war ich dann mit der Junioren Hockey-Nationalmannschaft 1984 Europameister in Rom und 1985 Weltmeister in Vancouver.
Wenn wir uns mal die Sportart an sich anschauen – wie hoch ist das Verletzungsrisiko im Hockey?
Verletzungen halten sich im Hockey aus meiner Sicht in Grenzen. Am Anfang war meine Hauptbeschäftigung als Arzt die Jungs mit Erkältungsmitteln zu versorgen, weil viele Spieler falsch mit sportverschwitzter Kleidung und der Klimaanlage umgegangen sind. Ansonsten waren es vielen muskuläre Verletzungen, bei denen aber die Physiotherapeuten eine viel wichtigere Rolle spielen als der Arzt. In den 10 Jahren, in denen ich Mannschaftsarzt war, hatten wir nur wenige schwere Verletzungen – wenn, dann waren es Frakturen im Bereich der Hand.
Sie waren ja nicht nur Mannschaftsarzt, sondern sind auch leitender Chefarzt – welche Parallelen gibt es in den beiden Bereichen? Können Sie Erfahrungen aus der Rolle als Mannschaftsarzt für Ihre Rolle als Chefarzt nutzen oder umgekehrt?
Nicht aus der Zeit als Mannschaftsarzt, sondern aus der Zeit als Mannschaftsportler kann ich wertvolle Erfahrungen nutzen. Hier habe ich die feste Überzeugung mit in meine Abteilung genommen, dass wir nur als Team gemeinsam das beste Ergebnis für den Patienten erzielen können. Das funktioniert nun schon seit mehr als 15 Jahren sehr erfolgreich – mittlerweile ist eine sehr große Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie entstanden.